Hartgummierungen können in der Werkstatt oder vor Ort auf der Baustelle ausgeführt werden. Vor allem der Transport zum Einsatzort beschränkt die Werkstattgummierung auf Abmessungen welche auf der Straße, Schiene oder Schiff transportierbar sind.
Gummierte Apparate, Behälter, Rohrleitungen und Armaturen werden aufgrund der chemischen Resistenz der einzelenen Gummitypen hauptsächlich in der chemischen Industrie sowie allgemein in der Wasseraufbereitung eingesetzt.
Hartgummi ist ein Kautschuk mit thermoplastischen Eigenschaften mit einer Härte von ca. 60-85° Shore D. Als Basiskautschuk kann Natur- oder Synthesekautschuk verwendet werden, wobei die Palette der Synthesekautschuktypen und somit der einsetzbaren Hartgummiqualitäten groß ist. Als Füllstoffe werden vorallem Schwefel, Graphit, Quarz, Kalk und Hartgummistaub verwendet. Die Auswahl des richtigen Hartgummitypes kann nur von der Fachfirma erfolgen wobei die realen Betriebsbedingungen (Medium, Temperatur, ph-Wert etc.) bekannt sein müssen.
Bei der Konstruktion auszukleidender Bauteile muß beachtet werden, daß die zunächst weiche Gummifolie mittels Vulkanisation bei 130°C-150°C im Autoklaven in einen thermoplastischen Hartgummi überführt wird. Die Autoklavenvulkanisation kann mittels Dampf, Heißluft oder Inertgase (z.B. Stickstoff) erfolgen. Zur Reparatur eventueller Fehlstellen nach der Vulkanisation stehen verschiedene 2-komponenten Kitte zur Verfügung. Großfläche Fehlstellen können auch mittels beschleunigter Orginalfolie mit oder ohne anschließender Autoklavenvulkanisation nachgebessert werden. Es muß unbedingt darauf geachtet werden, daß die Qualität des Reparaturmaterials dieselbe chemische und thermische Beständigkeit besitzt wie die Originalfolie.
Die Qualität der Gummierung wird nach der Vulkanisation auf folgende Kriterien geprüft: - sichtbare Fehler (visuell) - Dichtheit mittels elektrischer Funkeninduktion - Schichtdicke - Härte (meist in Shore D)
Beim Prüfen der Gummierung auf Dichtheit mittels Funkeninduktor sind eine Reihe von Kriterien zu berücksichtigen was eine längere Erfahrung der ausführenden Personen erfordert. Die Festlegung der Prüfspannung (ca. 3-5 KV je mm Schichtdicke) sollte nur in Abstimmung mit dem Gummierungswerk erfolgen. Zu hohe Prüfspannungen oder zu lange Verweilzeiten können eine örtliche Fehlstelle verursachen.